Zum Tag der Wohnungslosigkeit: „Schluss mit Vertreibung – Es braucht Menschlichkeit und verbindliche Lösungen!“

Zum morgigen Tag der Wohnungslosigkeit erinnert die Linksfraktion Hamburg-Mitte an die dramatische Lage von zehntausenden Menschen ohne Wohnung in Hamburg. Über 32.000 Menschen sind wohnungslos, mehr als 3.700 leben obdachlos auf der Straße. Ein Großteil davon hier in Hamburg-Mitte. Bereits im letzten Winter starben mindestens 24 Menschen auf Hamburgs Straßen - ein unhaltbarer Zustand.
 

Statt endlich ausreichend zu helfen, verschärft der Senat die Not mit repressiver Politik: Bettelverbote, Platzverweise und das Verbot des sogenannten „öffentlichen Lagerns“ sind inzwischen im Koalitionsvertrag verankert. Armut wird damit kriminalisiert, während dringend notwendige soziale Hilfen unzureichend bleiben.
 

Stimmen aus der Fraktion

Nora Stärz, Co-Fraktionsvorsitzende und sozialpolitische Sprecherin:
„Wohnungslose brauchen unbürokratisch Zugang zu eigenem Wohnraum, da dieser die Grundlage für Stabilität und weitere Hilfen bildet. Mit Blick auf den Winter ist Handeln dringender denn je: Wir müssen Leben auf Hamburgs Straßen schützen. Housing First ist ein zentraler Schritt, doch solange Armut stigmatisiert und verdrängt wird, verschärfen sich Not und soziale Spaltung. Deshalb muss auch das Winternotprogramm dringend aufgestockt, ganzjährig und ganztägig geöffnet sowie den aktuellen Zahlen der schutzsuchenden Menschen und der Verdrängungspolitik angepasst werden - das wäre das Mindeste.“


Susanne Morgenstern, Abgeordnete im Sozialraumentwicklungsausschuss:
„Die Zahl der obdachlosen und wohnungslosen Menschen nimmt weiter zu und die Armut wird für alle in der Stadt sichtbar. Hamburg braucht dringend deutlich mehr bezahlbaren Wohnraum: Sozialwohnungen mit dauerhafter Preisbindung, das konsequente Verbot von Leerstand und Zweckentfremdung, sowie eine Strategie gegen Immobilienspekulation. Nur so schaffen wir die Voraussetzungen, um Menschen vor Wohnungslosigkeit zu schützen und allen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.“
 

Forderungen der Linksfraktion Hamburg-Mitte
• Sofortige Abschaffung von Verdrängung sowie Bettelverboten und weiteren repressiven Maßnahmen
• Ganzjährig geöffnetes Winternotprogramm, ganztägig zugänglich, mit medizinischer und psychosozialer Versorgung
• Wohnungen statt Massenunterkünfte – konsequenter Ausbau von Sozialwohnungen und dauerhafte Belegungsbindungen
• Housing First weiter ausbauen und verbindlich im Sozialetat verankern
• Respekt statt Stigma: Armut anerkennen, nicht kriminalisieren
• Bezahlbaren Wohnraum massiv ausbauen und Leerstand konsequent verbieten

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