„Hilfe statt Verdrängung – Fachliche Straßensozialarbeit und echte Hilfen ausbauen statt Symbolpolitik mit Sozialraumläufer*innen“

Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte hat auf Antrag von SPD, Grünen und FDP gemischte Präsenzstreifen aus Sozialarbeiter*innen, Sozialraumläufer*innen und dem bezirklichen Kontrolldienst in St. Georg beschlossen. Die Linksfraktion Hamburg-Mitte sowie die Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft lehnen den Antrag entschieden ab.
 

Nora Stärz, Co-Fraktionsvorsitzende und sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion Hamburg-Mitte, erklärt: „Straßensozialarbeit lebt von Vertrauen und Freiwilligkeit. Wenn Sozialarbeiter*innen gemeinsam mit Ordnungskräften und Sozialraumläufer*innen ‚Streife‘ laufen, wird dieses Vertrauen zerstört. Das widerspricht allen professionellen Standards.“
 

Olga Fritzsche, sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Gemischte Präsenzstreifen sind kein soziales Konzept, sondern Kontrolle – deshalb lehnen wir den Beschluss entschieden ab. Statt teurer Sozialraumläufer*innen und Ordnungspolitik, braucht es mehr Straßensozialarbeit, die sich an den Bedarfen und Wünschen der Zielgruppe orientiert. Die neue Notschlafstelle in der Repsoldstraße ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, aber mit dreißig Schlafplätzen nur ein Tropfen auf den heißen Stein.“
 

Die Linksfraktion kritisiert zudem Maßnahmen wie die „Verweisberatung“ von Menschen: „Schon die Sprache ist entmenschlichend. Menschen werden verschoben wie Objekte – ins Münzviertel oder hinter Zäune. Das ist keine Hilfe, sondern reine Verdrängung. Probleme werden so nicht gelöst, sondern nur in andere Stadtteile verschoben“, so Nora Stärz.
 

Die Linksfraktion fordert stattdessen: mehr Stellen in der Straßensozialarbeit, Housing-First-Projekte sowie zusätzliche Wohn- und Unterstützungsangebote, um Betroffenen wirklich zu helfen und Quartiere dauerhaft zu entlasten.

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