Nachruf für Christine Wolfram

Sieh, daß du Mensch bleibst. Mensch sein ist von allem die Hauptsache. Und das heißt fest und klar und heiter sein, ja heiter, trotz alledem (Rosa Luxemburg)

 

»Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren« das war das Motto von Christine Wolfram. Die aktive Wilhelmsburger Linken-Politikerin ist in der Nacht zum 12.09. im Alter von 66 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit gestorben.


Wilhelmsburg verliert damit eine langjährige Stadtteilpolitikerin und die Partei DIE LINKE sowie ihre Bezirksfraktion in Hamburg-Mitte eine engagierte Kämpferin für eine soziale, solidarische und grüne Elbinsel! Christine lebte seit ihrer Kindheit in Wilhelmsburg. Sie hat sich ihr Leben lang gegen die Zerstörung der Umwelt, wie zum Beispiel die Vernichtung von Biotopen und Kleingärten, Baumfällungen oder die Planung einer neuen Autobahn und für soziale Lebensbedingungen eingesetzt. Ein besonderes Anliegen war ihr drüber hinaus der tägliche Kampf gegen den Faschismus.


Christine war keine Politikerin der großen Worte, sie war eine Macherin in all ihren zahlreichen Ämtern. Im Rahmen des Sozialverbandes und des Hamburger Sozialforums engagierte sie sich 2003 u.a. gegen die Einführung der Hartz IV-Reformen. In der LINKEN war sie seit der Gründung aktiv. Sie war lange Zeit Mitglied im Bezirksvorstand, Schatzmeisterin und auch Revisorin, Mitglied im Regionalausschuss, im Unterbauausschuss und im Stadtteilbeirat Wilhelmsburg/Veddel.
Sie war aktives Mitglied in der AG Betrieb & Gewerkschaft sowie jüngst in der AG Seniorenpolitik. Seit Mai 2019 war sie Abgeordnete in der Bezirksversammlung Hamburg Mitte. Hier arbeitete sie erneut in ihrem Fachbereich im Jugendhilfeausschuss mit. Über das parteipolitische Engagement hinaus war sie jahrelang ehrenamtliche Richterin beim Sozialgericht Hamburg, Mitglied und Schatzmeisterin der Marxistischen Abendschule Wilhelmsburg und aktive „Schreberrebellin“ im Kleingartenverein.


Beruflich war sie bis 2008 bei der LBK GmbH als Verwaltungsangestellte in der Buchhaltung beschäftigt. Als der Landesbetrieb Krankenhäuser an Asklepios verscherbelt wurde, nahm sie ihr Rückkehrrecht wahr und arbeitete in verschiedenen Bezirksämtern. Dort lernte sie die Not der Menschen auch in der Praxis kennen, unter anderem von 2011 bis Ende 2017 in der Jugendberufsagentur Harburg, Dort kümmerte sie sich nicht nur um die sozialen Belange der jungen Menschen, sondern sie engagierte sich als Personalrätin und in der Schwerbehindertenvertretung auch für die Arbeitsbedingungen ihrer Kolleginnen und Kollegen. Seit Januar 2018 war sie im Ruhestand und hat sich voll und ganz ihrer politischen Arbeit gewidmet.


Ihr unermüdliches Engagement, ihre große Hilfsbereitschaft und ihre herzliche Art, mit der sie allen Menschen begegnet ist, werden uns schmerzlich fehlen.

Unser Mitgefühl gilt vor allem ihrem Partner Ronald Wilken, der ebenfalls unserer Fraktion angehört.