Winternotprogramm 2024/2025: Sofortige Maßnahmen gegen Obdachlosigkeit erforderlich
Der Winter steht bevor, und die Lage für wohnungs- und obdachlose Menschen in Hamburg wird immer bedrohlicher. Die Erfahrungen des Winternotprogramms 2023/2024 zeigen, dass die im letzten Jahr ergriffenen Maßnahmen bei weitem nicht ausreichen: Überfüllte Unterkünfte, katastrophale hygienische Zustände und eine unzureichende medizinische Versorgung prägen die Realität. Besonders alarmierend ist, dass 24 obdachlose Menschen im vergangenen Winter verstorben sind. Diese Bilanz verdeutlicht die Dringlichkeit, sofort zu handeln.
Die Fraktion Die Linke in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte fordert eine umfassende Neuausrichtung des Winternotprogramms. „Es reicht nicht, obdachlosen Menschen nur nachts und für wenige Monate im Jahr Schutz zu bieten“, sagt Antonia Ivankovic, Fraktionsabgeordnete der Linken in der Bezirksversammlung Hamburg Mitte. „Wir brauchen ganztägige und ganzjährige Unterkünfte sowie dezentralere, kleinere Einrichtungen, um Menschen eine menschenwürdige Zuflucht zu ermöglichen.“ Besonders gefährdete Gruppen wie Frauen oder Menschen mit Haustieren müssten stärker berücksichtigt werden.
„Als Sozialarbeiterin und gewählte Abgeordnete für St. Georg erlebe ich tagtäglich, wie die Verdrängungspolitik und repressiven Maßnahmen die Lage der wohnungs- und obdachlosen Menschen verschlimmern. Anstatt Hilfe zu erhalten, werden sie aus der Innenstadt verdrängt und kriminalisiert. Das kann so nicht weitergehen – wir brauchen endlich ganzjährige, menschenwürdige Lösungen“, betont Nora Stärz, Co Fraktionsvorsitzende der Linken in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte.
Die zunehmende Verdrängung von wohnungs- und obdachlosen Menschen durch Bettelverbote und Platzverweise aus öffentlichen Räumen wie Bahnhöfen und der Innenstadt zeigt, dass der Bedarf an Schutz wächst. Die Praxis der Verdrängung verschärft die Notlage der Betroffenen und verdeutlicht, dass Hamburg endlich auf langfristige Lösungen setzen muss.
Ein zentraler Lösungsansatz ist das „Housing First“-Modell, das sich bereits in anderen Städten bewährt hat. Dieses Modell sieht vor, obdachlosen Menschen ohne Vorbedingungen sofort eine Wohnung zur Verfügung zu stellen. Dies schafft die Basis für eine stabile Lebenssituation und ermöglicht es, andere Probleme wie Sucht oder psychische Erkrankungen gezielt anzugehen.
Mit diesen Forderungen will Die Linke in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte eine nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation obdachloser Menschen erreichen. „Hamburg muss endlich Verantwortung übernehmen und Obdachlosigkeit bekämpfen, anstatt die Betroffenen weiter zu marginalisieren“, so Ivankovic abschließend.