Verdopplung der Obdachlosigkeit in Hamburg – Sofortige Ausweitung des Winternotprogramms notwendig!

Die Zahl obdachloser Menschen in Hamburg hat sich laut dem aktuellen Wohnungslosenbericht des Bundes verdoppelt. 3.787 Menschen sind ohne festen Wohnsitz – eine humanitäre Katastrophe, die schnelles und entschlossenes Handeln erfordert. Im Jahr 2024 starben mindestens 27 Menschen auf Hamburgs Straßen, während sie Schutz suchten. Diese erschreckenden Zahlen zeigen, dass dringende Maßnahmen notwendig sind, um weiteren Todesfällen und Verelendung vorzubeugen.


Bereits im September 2024 hat die Linksfraktion – wie in den vergangenen Jahren – einen Antrag zur Ausweitung und Verbesserung des Winternotprogramms gestellt. Der Antrag zielte darauf ab, obdachlose Menschen besser zu schützen und lebensrettende Maßnahmen umzusetzen. Doch auch in diesem Jahr wurde er verschleppt. Bei der letzten Sitzung des Jahres wurde die Entscheidung in einer großen Koalition aller anderen Fraktionen, inklusive der Senatsparteien SPD und Grüne vertagt – mit der Begründung, es gebe Unklarheiten über Zuständigkeiten.


„Hamburg ist eine reiche Stadt, aber Menschen sterben hier auf offener Straße. Das ist inakzeptabel und katastrophal. Das Winternotprogramm muss noch in diesem Winter dringend ausgeweitet werden, um Leben zu retten“, sagt Nora Stärz, Co-Fraktionsvorsitzende und Sprecherin der Fraktion Die Linke im Sozialraumentwicklungsausschuss der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte.“


Senat und Bezirksamt verzögern lebensrettende Maßnahmen

Statt die Forderungen des Antrags ernst zu nehmen und zeitnah umzusetzen, wird auf bürokratische Unklarheiten verwiesen. Dies hat zur Folge, dass obdachlose Menschen weiter ungeschützt bleiben.

„Es darf nicht sein, dass bürokratische Zuständigkeitsfragen dazu führen, dass Menschen auf der Straße sterben. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte und die Sozialbehörde müssen jetzt handeln und die Forderungen unseres Antrags von September sofort umsetzen. Der nächste Winter ist zu spät.“, so Nora Stärz weiter.


Jetzt handeln – nicht später

Angesichts der steigenden Zahlen obdachloser Menschen fordert die Linksfraktion die Stadt Hamburg auf, ihrer humanitären Verantwortung gerecht zu werden. Sofortige Maßnahmen sind erforderlich: Das Winternotprogramm muss noch in diesem Winter ausgeweitet werden. Gleichzeitig müssen nachhaltige Lösungen wie „Housing First“ umgesetzt werden, um Menschen langfristig Perspektiven zu bieten und Obdachlosigkeit konsequent zu bekämpfen.


Forderungen der Linksfraktion. Um die akute Notlage zu bewältigen und um eine humane Perspektive zu schaffen, fordert die Linksfraktion:

Aufstockung des Winternotprogramms: Noch in diesem Winter müssen ausreichend
Schutzplätze geschaffen werden.

Ganztägige Öffnung der Unterkünfte: Menschen brauchen rund um die Uhr Zugang zu Wärme, Schutz und Unterstützung.

Verbesserung der Bedingungen: Hygienische und medizinische Standards in den Notunterkünften müssen dringend erhöht werden.

Zentrale und dezentrale Lösungen: Kurzfristig müssen mehr zentrale Unterkünfte bereitgestellt werden. Langfristig braucht es dezentrale, nachhaltige Wohnkonzepte.

Housing First: Projekte, die obdachlosen Menschen direkten Zugang zu Wohnraum ermöglichen, müssen ausgebaut werden, um langfristige Perspektiven zu schaffen.

„Massenunterkünfte stellen generell aber gegen Obdachlosigkeit keine Lösung dar, weder kurzfristig noch langfristig. Wir setzen uns dafür ein, dass betroffenen Menschen zur Stabilisierung mit Konzepten wie ‚Housing First‘ besser geholfen werden kann.“, so Nora Stärz abschließend.